Projekt Beschreibung

Ackerminze (mentha arvensis)

Den charakteristischen Geruch von Minze, den kennen wir wahrscheinlich alle. Sei es von Kaugummis, Zahnpasta oder Räucherstäbchen. Es gibt so viele verschiedene Minzearten, dass Walahfried Strabo, ein Botaniker aus dem Jahre um 800 n. Chr., in seinem Buch über die Heilkräuter geschrieben hat: 

Hexeneinmaleins Ackerminze Strabo Walahfried

“Wenn aber einer die Kräfte und Arten und Namen der Minze
Samt und sonders zu nennen vermöchte, so müßte er gleich auch
Wissen, wie viele Fische im Roten Meere wohl schwimmen”

Doch ist die Ackerminze nicht nur in unseren Kreisen bekannt, schon die alten Ägypter legten dem toten Pharao Minze in sein Grab, damit dieser auf seiner Reise ins Jenseits beschützt werden sollte und in der arabischen Welt gilt sie als Zeichen der Liebe und wird daher gerne in den Koran gelegt, damit man die Liebe zu Gott noch einmal bewusst unterstreicht.

Die Ackerminze ist eine der bekanntesten, denn aus ihr wird das weltbekannte “Japanische Minzöl” hergestellt, über das ich euch in diesem Beitrag mehr erzählen will. Ihr werdet erfahren, wie das Öl in der Vergangenheit geschätzt wurde, wie die Pflanze und das Öl vielseitig einsetzbar sind wo ihr Ackerminzöl bzw. Tee kaufen und bestellen könnt.

Also fangen wir an, und schauen wir uns die Ackerminze als Pflanze mal genauer an:

Kurz & Knackig:

Wissenschaftl. Name:

mentha arvensis

Herkunft:

Europa bis Sibirien,
Norden von Indien & Nepal

Wirkung:

aktivierend, belebend, stimulierend, konzentrationsfördernd

Anwendung:

Konzentrationsschwäche, Erschöpfung, Müdigkeit, Antriebslosigkeit

Die Ackerminze als Pflanze

Diese Minzenart hat über die Jahre viele verschiedene Namen bekommen: sie ist z.B. auch als Korn-Minze oder seit dem Mittelalter als Feld-Minze bekannt. Verbreitung findet sie vor allem auf der Nordhalbkugel (von Europa bis nach Sibirien und Nepal) und im Norden von Indien. Man begegnet ihr heutzutage auch in Nordamerika, dort ist sie aber nur durch menschliche Einflussnahme gelandet.

Am wohlsten fühlt sich diese Pflanzenart in feuchten, nährstoffreichen Böden, wie z.B. in Sumpfwiesen oder Gräben, kann aber seltener auch im Bergland auf feuchten Brachen gefunden werden.

Sie ist eine sommergrüne, krautige Pflanzenart mit einer Wuchshöhe von sehr kleinen 5 Zentimetern bis etwas höheren 30 Zentimetern. Blütezeit ist zwischen Juni bis Oktober, welche violette, kleine Blüten in den Blattachseln hervorbringt.

Ackerminze

Die Geschichte der Ackerminze

Wenn man einen Blick auf die Geschichte wirft, dann findet die Ackerminze so gut wie in jeder Epoche Erwähnung:

Hippokrates (ca. 400 v. Chr.) zum Beispiel erwähnte schon die Heilpflanze und sah in ihr ein Aphrodisiakum zur Luststeigerung. Daher wurde die Pflanze in den Klöstern bis ins 14. Jahrhundert auch verboten.

Die Griechen schrieben eine ganze Sage über eine Nymphe mit dem Namen “Minthe”, die dem Gott der Unterwelt Hades den Kopf verdrehte und darum seine Frau aus Eifersucht die Minthe zerstückelte. Aus Trauer verstreute Hades die Körperteile in der griechischen Landschaft, woraus dann die Minze wuchs.

Auch in unserer Kultur wurde die Pflanze reichlich in alten Sitten und Gewohnheiten verwendet. So wurde zB bei Festen Minze im ganzen Raum verstreut, damit die Gäste viel Hunger und Durst bekamen und man warnte Redner und Sänger, keine Minze zu verwenden, da sie den Kehlkopf und die Atemwege austrocknen ließe. 

Unser kurzer Exkurs in die Geschichte zeigt schon viele Eigenschaften der Ackerminze auf, darum kommen wir gleich zum nächsten Kapitel, und zwar, wie kannst DU die Ackerminze anwenden und verwenden.

Die Ackerminze als Heilpflanze

In der Naturheilkunde benutzt man die Blätter und die blühenden Triebe, welche nach dem Sammeln in Sträußen zusammengebunden werden, um dann im Schatten getrocknet zu werden.

Sportverletzungen und Prellungen

Minzöl wirkt kühlend und schmerzstillend, dadurch wird sie hauptsächlich bei Sportverletzungen wie Muskelverhärtungen, Verstauchungen oder Prellungen angewendet, kann aber auch bei Verspannungen an der betreffenden Stelle aufgetragen werden. Ein Vollbad mit ein wenig Minzöl oder einer Badebombe mit Minze als Inhaltsstoff wirkt auch Wunder.

Verdauungsprobleme & Blähungen

Minztee ist ein richtiger Allrounder. Man kann ihn täglich mehrmals konsumieren und er wirkt nicht nur im Darmbereich bei Verdauungsproblemen, Magen-Darm-Beschwerden oder Blähungen, sondern auch bei Krämpfen während der Menstruation.

Kopfschmerzen und Erkältungen

Sollte man von Kopfschmerzen geplagt sein, dann kann man auch einfach 3 – 4 Tropfen vom Minzöl in kochend heißes Wasser geben und den Dampf bis zu 10 Minuten inhalieren. Diese Vorgehensweise wirkt auch schleimlösend und erkältungshemmend.

Auch der Minztee soll dabei helfen und und öffnet außerdem verstopfte Nasen und Husten bei Erkältungen.

Hautausschlag & Allergien

Da die Ackerminze antiseptisch (antibakteriell) wirkt, kann man auch ein wenig von einer Ackerminz-Wasser-Mischung auf ein lauwarmes Tuch geben und Hautentzündungen damit einschmieren.

Stress & Überlastung

Auch bei nicht körperlichen Beschwerden, sondern bei Stress oder Überlastung kann man sehr gut mit einer Tasse Minztee relaxen und sich einfach fallen lassen. Solltest du eine Duftlampe oder einen Duftstein (hier geht’s zu unserem Lieblings-Diffuser) besitzen, dann gib einen Tropfen Minzöl hinein und steigere damit deine Konzentration und Aufmerksamkeit.

Weitere Anwendungsbereiche

Die Ackerminze ist außerdem bei den Imkern sehr beliebt, da sie bei der Bienenstockpflege Anwendung findet. Denn sie vertreibt Milben.

Seeleute wussten schon, dass Ackerminze das Trinkwasser länger frisch hält und haben deshalb damit ihre Trinkwasservorräte versetzt.

Wer sich über viele Fliegen im Haus ärgert, dann kann man mit Ackerminze auf den Fensterbrettern ihnen den Garaus machen.

Da die Ackerminze antibakteriell wirkt, kann man auch ein paar Tropen davon in das Wischwasser geben und man kann sich gleichzeitig an dem frischen Duft erfreuen.

Wie kann die Ackerminze eingenommen bzw. konsumiert werden?

Ackerminz-Öl

Ätherisches Ackerminzenöl wird durch Wasserdampfdestillation des gesamten Krauts der Pflanze gewonnen. Charakteristisch für die Ackerminze (wie auch für die Pfefferminze) ist der hohe Anteil an Menthol – der typische Minzen-Geruch.

ACHTUNG!

  • Nicht bei der gleichzeitigen Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten verwenden. Menthol ist ein bekannter Gerinnungshemmer und kann die Wirkung der Medikamente verstärken.
  • Kann das zentrale Nervensystem stimulieren.
  • Kann die Haut reizen.
  • Nicht bei Kindern unter 5 Jahren verwenden.
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